In Heerdt und Lörick stehen jetzt die neuen LED-Attrappen
Ist das wirklich die Lösung?
In Heerdt und Lörick stehen jetzt die mit LED beleuchteten Gaslaternen-Attrappen. In Hassels und Benrath geht es weiter. Damit gehen unstreitig wertvolle Denkmäler unserer Industriegeschichte verloren. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass höherer Energieverbrauch und Wartungsaufwand gerechtfertigt wären, um ein Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt zu erhalten. Statt dessen erklären die Stadtverantwortlichen seit Wochen in vielen Pressemitteilungen, wie gelungen die „Umrüstung” auf LED Attrappen doch sei. Diejenigen, die seit Jahren unbedingt die Gasbeleuchtung los werden wollen, halten anscheinend viele Worte der Überzeugung immer noch für notwendig. Warum wohl?
Wir haben zusammengestellt, zu welchen Verrenkungen die Stadtverwaltung und ihr Chef OB Keller in der Lage waren und sind, um ihre konsequente Abrissposition zu untermauern. Diese Argumente werden sicher wieder zu hören sein, wenn es um die von Ministerin Scharrenbach geforderte Überprüfung der Abrisspläne für die restlichen 9000 Gaslaternen in der Stadt gehen wird.
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1. Es wird nicht umgerüstet sondern abgerissen Einzelne Teile der Laternenköpfe werden wieder verwendet, mehr nicht. Komplett neue und viel höhere Maste werden aufgestellt, die Blendung der neuen LED Linsen ist extrem. Von einem „Es ändert sich nichts an den Originalen – nur die Energie”, kann definitiv nicht die Rede sein. In Heerdt und Lörick kann sich jeder selbst davon ein Bild machen. |
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Das bleibt von einer Gaslaterne übrig, wenn „umgerüstet” wird.
2. LED-Leuchten sind nicht insektenfreundlich Das Gegenteil ist der Fall. Das Lichtspektrum von LED-Leuchten wirkt wesentlich anziehender auf Insekten als das Glühlicht der Gaslaternen. Wissenschaftliche Studien belegen das eindeutig. Versponnene und verdreckte neue Laternenköpfe mit LED sind das Resultat. Das Glühlicht der Gaslaternen wird von den Insekten hingegen gemieden. Das war schon immer so.
3. Die CO₂-Einsparung ist kein Argument für den Abriss Die Gaslaternen haben nur 0,25 Pozent Anteil an der CO₂-Emission der Stadt. Schon einfache Modellrechnungen zeigen, dass der Gaslaternenabriss so ziemlich die ineffizienteste Maßnahme zur CO₂-Reduzierung ist, die sich denken lässt.
4. Gaslaternen leuchten auch mit H-Gas Über 6.000 Gaslaternen leuchten heute schon mit dem neuen H-Gas. Sie sind dafür auf Zündung mit Batterie umgestellt worden. Trotzdem wird der schnelle Abriss von 4.000 Gaslaternen mit der Umstellung begründet. Auch die Blitzentscheidung von Ministerin Scharrenbach im Dezember 2024 war angeblich deshalb erforderlich.
5. Bei den Kosten wird die Verwaltung kreativ Wenn es darum geht, die Gaslaternen „schlecht zu rechnen”, wird die Verwaltung kreativ. Das bereits für den H-Gas-Umbau von rund 6.000 Gaslaternen ausgegebene Geld wurde zum Beispiel in der Ratsvorlage noch einmal bei den Kosten für den künftigen Erhalt angesetzt. Jetzt stehen schon einige der gerade von Grund auf renovierten Gaslaternen auf der Abrissliste. Das zahlen wir alle mit unserem Steuergeld.
6. Beitrag zur Erwärmung des Stadtklimas kaum nachweisbar In ihrer Pressemitteilung von 29.01.2025 schreibt die Verwaltung, durch den Abriss der Gaslaternen werde „das Aufheizen des Stadtklimas reduziert”. Dass sich das in einem kaum nachweisbaren Bereich bewegt, sagt die Verwaltung nicht. Zum Vergleich: Alleine das Kraftwerk auf der Lausward erwärmt die Stadt mit einer Fernwärmeleistung von 215 Megawatt. Alle Gaslaternen zusammen haben eine Leistung von rund 0,012 Megawatt, die nicht einmal komplett in Wärme umgesetzt wird.
7. Viele Bürger sehen den Abriss nach wie vor kritisch Immer wieder ist zu hören, die Bürger wären mit der neuen Lösung zufrieden. Wir haben nachgefragt und in den Stadtteilen, in denen der Abriss begonnen hat, Postkarten verteilt. Per Rücksendung oder QR-Code online konnten die Bürger ihre Meinung sagen. Die deutliche Mehrheit der Antwortenden (58,2 Prozent) spricht sich nach wie vor für den Erhalt der Gaslaternen aus, nur 36,2 Prozent finden die Umstellung gut.
Am 14. September ist der Bürgerwille gefragt Jeder mag sich die Frage selbst beantworten, ob Oberbürgermeister Dr. Keller gestützt von einer Mega-Koalition aus CDU, Grünen, SPD, Klimaliste und Linkspartei wirklich zum Wohl unserer Stadt handelt, wenn er den Abriss der Gaslaternen so kompromisslos wie bisher weiter vorantreibt. Am Sonntag, 14. September, gibt es schließlich Gelegenheit, den Bürgerwillen direkt zu äußern.
Wenn nicht andere demokratische Stimmen in der Stadtpolitik gestärkt werden, wird es die von Ministerin Scharrenbach geforderte Überprüfung der Abrisspläne für die restlichen 9.000 Gaslaternen allenfalls pro forma geben. |
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